Schon klar: Klaviertrios gibt es derzeit wie Sand am Meer.
Wie so viele andere Trios hat TURN seine Hausaufgaben gemacht und die Klangwelten von Jarrett, Erskine und Bley absorbiert, neben der Jazz-Tradition Einflüsse aus Rock, Pop und Elektronik aufgenommen und Bass und Schlagzeug von der Begleitrolle emanzipiert.
Im Gegensatz zu vielen Epigonen jedoch bleiben Jonathan Hofmeister, Florian Herzog und Jan F. Brill nicht bei diesem „state of the art“ stehen. Instinktsicher loten sie die Register des Trioklangs nach neuen Farben aus, drehen und wenden vermeintlich vertraute Formen mit musikantischer Souveränität und finden immer wieder überraschende Wendungen zwischen schwebender Klang- Improvisation, raffiniertem Gewebe und treibendem Marathon-Groove.
Ein pulsierender Basslauf zerstäubt plötzlich zur kollektiven Klangwolke und bevor man weiß, wo oben und unten ist, rollt ein monströser Groove vorbei und pflügt das Feld für eine zauberhaft zarte Melodie. TURN verlässt sich nicht auf Konventionen, die scharfe Kontur und emotionale Treffsicherheit dieser Musik hat ihren Ursprung in außergewöhnlicher Wachheit für Energie und
Freiheit.
TURN hat das Zusammenspiel von Klavier, Bass und Schlagzeug verfeinert bis zur Anmutung eines einzigen Organismus und damit gelingt ihnen das, was Musik außergewöhnlich macht: zu berühren.
Jonathan Hofmeister – Piano
Florian Herzog – Kontrabass
Jan F. Brill – Schlagzeug
Jonathan Hofmeister, Florian Herzog und Jan F. Brill begegneten sich 2012 während des Studiums an der Musikhochschule Köln. Über das Instrumentalstudium hinaus erforschen sie seitdem traditionelle und innovative Aspekte des Klangkörpers Trio. 2014 gewann TURN den Kompositionspreis beim Jazzpreis Biberach. Ihre im Juni 2014 im Kölner „Loft“ aufgenommene Debut-CD wird im Sommer 2015 erscheinen.