- Kriton Beyer – daxophone, effects
- Richard Scott – modular synthesiser
- Rudi Fischerlehner – drums
Drei etablierte Musiker der internationalen Jazz- und Improvisationsszene, der experimentellen und elektronischen Musik kommen für ein einmaliges Konzert im Terzo Mondo zusammen. Der deutsch-griechische Daxophonist Kriton Beyer trifft auf den britischen Meister des modularen Synthesizers Richard Scott und den österreichischen Schlagzeuger Rudi Fischerlehner. Die quirligen, oft humorvollen Patterns und Melodiebögen des Daxophons vermischen sich fließend mit dem Gurgeln und Pfeifen der Oszillatoren des Synthesizers, gekonnt ergänzt vom organischen Spiel des Schlagzeugs.
Kriton Beyer ist ein deutsch-griechischer Musiker und Komponist, der – als Performer und Improvisator – hauptsächlich mit dem Harmonium und dem Daxophon arbeitet. Er studierte Musikwissenschaft an der Aristoteles-Universität Thessaloniki in Griechenland, wo er von 1990 – 2004 mit einer Vielzahl von lokalen Musikgruppen und Musikern wie Sakis Papadimitrou und Floros Floridis zusammenspielte. Im Jahr 2004 zog er nach Berlin, wo er sich intensiv mit der Improvisations-Szene der Stadt beschäftigte. Seitdem arbeitete er mit zahlreichen Musiker*innen zusammen wie Phil Minton, Audrey Chen, Steve Noble, Fred Lonberg-Holm, Axel Dörner, Liz Kosack, Kresten Osgood, Tristan Honsinger, Tomomi Adachi, Richard Scott, Willi Kellers, Matthias Bauer, Antonis Anissegos, Olaf Rupp, Alexei Borisov, Els Vandeweyer, Harri Sjöström, Nicola Hein und Liz Allbee, Tänzer*innen wie Yuko Kaseki und visuellen Künstler*innen wie Akiko Nakayama. Kriton Beyer hat das „FRAGMENTATION ORCHESTRA“ gegründet, ist Mitglied des elektroakustischen Trios „uproot“ und der Ensembles „Redox Reaction“ und FDBK EXPT. Bei seiner Arbeit mit dem Harmonium nutzt Kriton Beyer sowohl den natürlichen Klang seines Instrumentes und „traditionelle“ Spielweisen als auch Präparationen, Objekte und unorthodoxe Spielweisen. Auch beim Spiel des Daxophons fällt seine persönliche, unkonventionelle Technik und sein überzeugender Klang auf, der u. a. auch durch die subtile Verwendung von Elektronik zustande kommt. Als Musiker der Improvisationsmusik ist er in ganz Europa aufgetreten. Seine Kompositionen sind größtenteils von der Konzeptkunst geprägt. Kriton Beyer hat darüber hinaus die Musik-Software CinePrompt® konzipiert und entworfen, die speziell für den Einsatz zur musikalischen Improvisation zu Filmen entwickelt wurde. Kriton Beyer leitet außerdem das Musiklabel „The Procrustean Bed“. https://www.kritonbeyer.com/
Richard Scott ist ein britischer Komponist und Performer elektronischer und improvisierter Musik. Während eines Großteils des letzten Jahrzehnts hat er sich den Kompositions- und Performance-Möglichkeiten analoger modularer Synthesizer gewidmet. Er arbeitet auch mit einer Vielzahl digitaler Technologien wie Ambisonics, Mehrkanaldiffusion und mit Instrumenten wie dem Buchla Lightning and Thunder und seinem selbst entworfenen WiGi-System, das als Artistic Resident bei STEIM entwickelt wurde.
Er hat mit vielen großartigen Improvisationsmusikern wie Derek Bailey, Phil Minton, John Russell, Axel Dörner, Thomas Lehn, Audrey Chen, Clive Bell, Richard Barrett, Kazuhisa Uchihashi, Michael Vorfeld, Jon Rose, Ute Wassermann, Shelley Hirsch, Evan Parker gespielt, Frank Gratkowski, Stock, Hausen und Walkman, Bark! und das Lightning-Ensemble.
In den frühen 1980er Jahren von Cabaret Voltaire, Lee Scratch Perry und Stockhausen inspiriert, elektronische Musik zu spielen, wurde er später von John Stevens (Spontaneous Music Ensemble) in die freie Improvisation eingeführt und studierte Saxophon unter der Anleitung von Elton Dean und Steve Lacy. Er studierte klassische indische und westafrikanische Musik und später akusmatische und elektroakustische Komposition bei den Professoren David Berezan und Ricardo Climent.
Er hat viele Aufnahmen veröffentlicht, zum Beispiel mit Grutronic und Evan Parker für PSI Records und eine Solo-Doppel-LP, Multiple Circles, und ein Album mit Twinkle3 und Sidsel Endreson für Cusp Editions. In den letzten Jahren hat er mehrere bemerkenswerte Konzertreihen in Berlin mitbegründet und mitkuratiert: Basic Electricity, AUXXX und Sound Anatomy. Von seinem Berliner Studio aus arbeitet er auch als Mastering Engineer für verschiedene Künstler und Labels, beispielsweise sein eigenes Sound Anatomy-Label, PSI Records und Huddersfield Contemporary Records (HCR).
Seine Arbeit wurde auf BBC Radio 3 und 4, International Computer Music Conference (Athen, Utrecht und Huddersfield), SARC Sonorities Belfast, International Festival for Artistic Innovation, Leeds, MANTIS Electroacoustic Music Festival, Manchester, Festival International de Musique Actuelle de Victoriaville, Quebec, Berliner Festspiele Immersion, Next Festival of Advanced Music Bratislava, London Jazz Festival, Konfrontationen, Nickelsdorf, SMC (Sound Music Computing) Athen und Ulrichsberg Kaleidophon.
Er hat einen Doktortitel in Soziologie/Musikwissenschaft und einen Master-Abschluss in elektroakustischer Komposition, einen HND in Jazztheorie und Musikwissenschaft und arbeitet derzeit an einem zweiten Doktortitel, diesmal in Komposition. Er ist Autor mehrerer Artikel zu den Themen Freie Improvisation, Modulare Synthese und postakusmatische Musik und hat kürzlich eine Ausgabe von eContact! Zeitschrift für analoge und modulare Synthese. Er schrieb ausführlich für das Wire Magazine, war Administrator beim LMC (London Musician’s Collective) und war aktives Mitglied der Improvisations- und Elektroakustik-Communities in London, Manchester und Berlin. 2014 und 2016 initiierte er das Sines&Squares Festival for Analogue and Modular Synthesis in Manchester.
Scott wurde als „ein einzigartiger Virtuose“ und „ein Meister des analogen Synthesizers“ beschrieben. Seine elektroakustische Suite Multiple Circles aus dem Jahr 2016 wurde als „fantastisch farbenfroh und abstrakt“, „brillant und verwirrend“ und als „ein eigenes Universum“ beschrieben. Seine Musik wurde mit der von Morton Subotnick, Derek Bailey, Mouse on Mars, Todd Dockstader und Autechre verglichen.
https://www.richard-scott.net/
Rudi Fischerlehner ist ein österreichischer Schlagzeuger, der in verschiedenen Musikprojekten in den Bereichen improvisierter und experimenteller Musik, Jazz und Post-Rock spielt. Außerdem komponiert und produziert er Musik für Bands, Filme und Performances.
Geboren 1977 in Österreich, lernte er schon früh das Schlagzeug kennen und trat schon als Teenager in Bands in der Umgebung von Linz, Österreich, auf. Nach einem kurzen Studium des klassischen Schlagzeugs zog er nach Wien, reiste nach Afrika und China, verbrachte einige Monate in New York und wohnt jetzt in Berlin.
Zu seinen aktuellen Projekten gehören das Schlagzeugsoloprojekt 15 8 SLUM, Xenofox mit Olaf Rupp und Ohlmeier / Khroustaliov / Fischerlehner. Außerdem spielt oder spielte er mit Gorilla Mask, Matthias Müller, Mia Dyberg, Joke Lanz, Zsolt Sőrés, Julie Sassoon, Fiium Shaarrk, Tonia Reeh, Tristan Honsinger, Matthias Schubert, Andreas Willers, Frank Paul Schubert, Erste Stufe Haifisch und vielen anderen.
Projekte, an denen er mitwirkt, werden regelmäßig zu internationalen Festivals und Clubs eingeladen und sind bei Radiosendern wie Ö1, BBC Radio 3, SWR und Deutschlandfunk zu hören.
Als Produzent und Komponist für Filmmusik hat er an Filmen von Ella Raidel, Johanna Kirsch und Katharina Lampert mitgewirkt und war an den Kunst-, Video- oder Performancearbeiten von Alterazioni Video, Tarek Atoui (Berlin Biennale 8), Katrin Plavcak, Wilhelm Groener, Rainer Kohlberger und Haroon Mirza beteiligt.
https://www.rudifischerlehner.net/
photos by Cristina Marx, Bernd Kulmar
Livestream auf YouTube