Es gibt doch nix Göttlicheres, als Berlinerin zu sein!
Gérôme CASTELL liest aus ihrem Beitrag in Prof. Voß’ Buch “Westberlin – ein sexuelles Portrait” und singt uns dazu die passenden Berliner Lieder aus ihrem Programm “Berlinerisch to go”. Die heutige Show huldigt der Berliner Schnauze und weshalb diese oft mißverstanden wird.
Ur(alt)-BerlinerInnen – wie Madame Castell – werden im Stadtbild seltener („Die Alte ist kess wie Oskar“.) Sie vermisst die Berliner Schnauze – sich grob geben, aber es doch liebenswert meinen, denn waschechten Berlinern liegt die oberflächliche Freundlichkeit – dieses pc-Getue – nicht.
Keen Wort ist so schlimm jemeent, wie ett klingt!
Parallel dazu liest die Castell Auszüge aus ihrem Beitrag, der aufzeigt, wie Transpersonen mit den ermunternden Mitmenschen zu der werden, die sie sind.
Im Soiréeprogramm kommt alles aufs Tapet, was Gérômina umtreibt bzw abstößt: Jammalappn – Backpfeifenjesichter. Rotznasen. Lauselümmel.
Alles eingehüllt in gefühlvolle und peppige Chansons, Schlager, Disco-Hits & aufgefüllt mit lipsynchs der Bonmots ihrer Idole. Alles schlagfertig, kess & uffm Kien! „Also vom Tuten hab ick keene Ahnung!“.
Der Berliner Dialekt ist in Gefahr, Berliner Sprüche, Redewendungen und Begriffe verschwinden aus dem Alltag. Berlinerisch hört man in den Schulen kaum noch, selbst „Icke“ und „Ditte“ sind verpönt.
Leute kooft Kämme, kommen lausige Zeiten.
Die Sprüche, Redewendungen und Begriffe aus dem Urberliner Repertoire wird Gérômina fraglos raffiniert mit ihrer ganz persönlichen Kodderschnauze verbinden. Gérômina ist gebürtige BerlinerIn und ein Urgestein der queeren Szene.
Wer A sagt, muß auch schloch sagen; ick mein Dir mit Dein vermanschtet Profil. „Sterben müssen wa alle – aba ick laß mir nich drängeln!“
„Jibt dir det Leben een Puff, denn weene keene Träne! Lach dir’n Ast und setz dir druff und baumle mit de Beene.“ (H. Zille)