Das neue Album der Singer/Songwriterin
„Eine gelungene Synthese von Folk, Pop und Jazz auf audiophilem Niveau. [Die CD] zählt zu den besten deutschen Produktionen 2012.“ Stereo Magazin
Nach der weithin gelobten CD „What It Seems To Be“ legt Lucid mit „Scripted Reality“ ein kompaktes Album nach. Dafür investiert sie viel Sorgfalt in ihre Kompositionen, feilt akribisch an Harmonien und Arrangements, wählt die Worte ihrer oft anspielungsreichen Texte mit Bedacht.
Lucids kluge neue Songs zeigen Persönlichkeit und Charakter und nehmen den Hörer behutsam mit in ihre eigenen Welten.„Mit dem weitgehenden Verzicht auf elektrische Instrumente und klassisches Drum-Set haben wir uns etwas mehr von Rock und Pop entfernt“, findet Lucid, ohne deshalb nach neuen Etiketten suchen zu müssen. Die Musik spricht ja ohnehin für sich: Die Melodien der neuen Songs klingen auch nach dem dritten Hören noch interessant und gehen trotzdem ins Ohr. Atmosphärische Arrangements finden mit Trompete, Kontrabass, indischer Tabla und sensibler Perkussion eine eigenständige Ästhetik. Und die transparente Produktion unterstützt Lucids hintergründige Intensität.
Scripted Reality reflektiert verschiedene Facetten eines Aufbruchs, der sich seit zwei Jahren abzeichnete und kürzlich in einem Umzug Lucids nach Berlin kulminierte. Weshalb das Konzert in der Brotfabrik die neue CD, gleichzeitig aber auch zwei Abschiede feiert. Zum einen von Frankfurt, was nicht unbedingt für immer sein muss. Zum anderen, und dasist weit substantieller, von einem Lebensabschnitt, der zuletzt immer mehr Fragen aufwarf.Vor sich anbahnenden Veränderungen stehen Zweifel, mit der Entscheidung wächst die Entschlusskraft. Diesmal nahm Lucid alle Produktionsfäden in die eigenen Hände. Sie mixte sämtliche Aufnahmen und legte dabei besonderen Wert auf Nuancen und Klangfarben. Natürlich schrieb sie auch alle Kompositionen und Texte (mit einer Ausnahme – die Musik von Autumn Dance wurde während einer Session im Proberaum gemeinsam mit Willi Kappich und Tim Roth entwickelt).
Lucids Songtexte speisen sich aus persönlichen Erlebnissen und Gedanken und verwandeln sie in poetische Miniaturen von universeller Kraft. Oft gibt es ein literarisches Ich und Du, letzteres trägt zuweilen Namen – „beim Schreiben und Singen finde ich mich mal mehr in der einen, mal in der anderen Rolle wieder“, sagt Lucid. Das Titelstück Scripted Reality wirft die Frage auf, warum man sich im eigenen Leben fühlt, als würde jemand anderes das Drehbuch schreiben und Regie führen. Autumn Dance hingegen macht Mut zu Veränderung, beschwört ein Leben, das gelebt werden will und gibt Kraft, etwas zu wagen. In eine ähnliche Richtung zielt Sailboat, während Soothe letztlich mit falschen Versprechungen vermeintlicher Wundermittel abrechnet: Ob Beruhigung oder Ekstase, der Abnutzungseffekt wird schon bald eine neue Droge nötig machen.
Bus nach Berlin schließlich verkündet programmatisch die Abkehr von der Scripted Reality,als hätte Lucid vor zwei Jahren beim Schreiben dieses Liedes ihren tatsächlichen Aufbruch bereits vorausgeahnt.Das Video dazu ist neu und vermittelt mit seinen sommerlich-stimmungsvollen Bildern die Euphorie eines Aufbruchs (link siehe unten). Dass Lucid hier erstmals – und sicher nicht zum letzten Mal – auf Deutsch singt, liegt an ihrer gleichfalls neuen Mitgliedschaft in der Mainzer Akademie für Poesie und Musik SAGO, die der Liedermacher und Kabarettist Christof Stählin 1992 ins Leben rief. Viele bekannte und profilierte deutschsprachige Künstler, etwa Judith Holofernes, Dota Kehr, Uta Köbernick, Sebastian Krämer und Bodo Wartke, lernten dort von ihm. Das Talent für Melodien, die selbst melancholischen Momenten noch eine eigene Eleganz abgewinnen, prägt Lucids intensive Balladen und leichtfüßigere Songs schon lange. Nicht zuletzt deshalb trat sie im Vorprogramm von Suzanne Vega, My Brightest Diamond, Simone White oder Joshua Radin auf und begeisterte Könner wie den Jazz-Bassisten Kai Eckhardt (John McLaughlin, Billy Cobham, Al Di Meola u.a.), den Gitarristen Torsten de Winkel oder den Komponisten Rainer Michel für gemeinsame Projekte.
2006 war Lucid mit gleich mehreren Stücken in einer „Tatort“-Folge präsent. Mit ihrem ausdrucksstarken Gesang, anspruchsvollen Gitarren- und dynamischen Klavier-Einsätzen kann Lucid auch in Solo-Konzerten begeistern. Seit rund vier Jahren arbeitet sie mit ihrer Band, die auf der neuen Platte zu hören ist. Willy Kappichs feinsinnige Tabla-Patterns und Benno Bruschkes zurückhaltendes Schlagzeugspiel sorgen für Rhythmen und Grooves, Kontrabassist Tim Roth (Contrast Trio) grundiert mit Gefühl für’s Wesentliche. Lyrische Jazzphrasierungen steuert Lukas Fink auf der Trompete bei. Und weitere „special guets“ werden das Konzert in der Brotfabrik mit Highlights bereichern.
Video „Bus nach Berlin“www.lucid-music.de http://lucid-music.bandcamp.com/album/what-it-seems-to-be www.facebook.com/lucidsongs