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"Zeitgeister": Eine lyrische Begegnung im Herzen Berlins
Stevan Tontic: Zwischen Krieg und Frieden - Lyrik und Prosa des Exils
Peter Völker: Lyrisches Strandgut eines bewegten Lebens - im Vorbeigehen gesammelt

28. Februar 2005, 20:00 Uhr, Galerie "Terzo" im "TerzoMondo", Grolmanstraße 28, Berlin
Eintritt: 5 Euro

Der serbische Dichter Stevan Tontic, geboren 1946 in Sanski Most, Bosnien, hat in Sarajevo Philosophie und Soziologie studiert und lange Jahre als Verlagslektor gearbeitet. Tontic veröffentlichte zahlreiche Lyrikbände und einen Roman sowie Essays und Übertragungen aus der deutschen Literatur (Christa Wolf, Richard Pietrass, die Anthologie "Zehn Berliner Dichter" u.a.). Nach einem Jahr in der Kriegshölle von Sarajevo musste er 1993 aus der Stadt fliehen. Es folgten fast neun Jahre deutschen Exils, auch in Tontics Werken bezeugt ("Sonntag in Berlin", 2000, "Odysseus an Penelope", 2001, "Segen des Exils" 2001, "Im Auftrag des Wortes", 2004). Seit drei Jahren lebt er wieder in Sarajevo. Bekanntheit in Deutschland erreichte Tontic mit seinem Lyrikband "Handschrift aus Sarajevo" (Landpresse, Weilerswist 1994, 1995 u. 1998), einem "erschütternden poetischen Dokument aus der belagerten Stadt." Für dieses Werk, das dem Autor internationale Bedeutung einbrachte, wurde ihm der Horst-Bienek-Förderpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste verliehen sowie der Preis "Literatur im Exil" der Stadt Heidelberg (für seine "eindringliche Auseinandersetzung mit dem Schrecken des Krieges und der Situation des Exils").

Peter Völker (55) wurde in Gründau-Rothenbergen geboren. Nach einer Ausbildung zum Speditionskaufmann arbeitete er in allen Zweigen der Verkehrswirtschaft. Als Reedereikaufmann in Hamburg wechselte er Anfang der 80er Jahre zum Deutschen Verkehrsverlag, wo er zwei Jahre als verantwortlicher Redakteur für Außenwirtschaft und Verkehr schrieb und redigierte. In dieser Zeit hatte er Kontakt zur Hamburger Werkstatt des Werkkreises Literatur der Arbeitswelt. Von 1982 bis 1989 war er verantwortlicher Redakteur für Europapolitik bei der Nachrichtenagentur Vereinigte Wirtschaftsdienste (vwd) in Eschborn. Ende der 80er Jahre wurde er Mitherausgeber des alternativen Magazins "Neue Hanauer Zeitung" (nhz). 1993 gründete er zusammen mit politischen Freunden den Solidaritätsfonds demokratische Medien in der Welt eV, Stuttgart, der weltweit unabhängige Medien- und Kulturprojekte unterstützt. Heute gehört er dem Vorstand dieser Organisation an. Ab November 1989 war er Bundesgeschäftsführer für den Bereich Rundfunk und Film beim Hauptvorstand der IG Medien. Heute ist er Referent für Medienpolitik beim Bundesvorstand von Ver.di. In dieser Eigenschaft verfasste er mehrere Buchbeiträge zur Zukunft der Medien. In den letzten Jahren veröffentlichte er neben "Strandgut und Zeitgeister" die Lyrikbände "Agamemnon und Kassandra in Lakonien" und "Odysseus und Seussydos" sowie zusammen mit anderen Autoren den Kollageroman "Menschenversuch" und den historischen Roman "Scharlachsamt".


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